Grevesmühlen
Das Forstamt mit seinem Sitz am historischen Forsthof bei Grevesmühlen betreut zirka 16.000 Hektar Wald im äußersten Nordwesten – das Dreieck zwischen den Hansestädten Lübeck und Wismar und der Landeshauptstadt Schwerin.
Die Region weist überwiegend sehr fruchtbare Böden auf, nur 10% sind noch mit Wald bedeckt. Mit neuen Wäldern wollen die Förster:innen deshalb das Rückgrat der Natur stärken. In den Wäldern dominieren die Laubbäume, neben der Buche sind vor allem hervorragende Eichen und Wälder mit Edellaubbaumarten zu finden. Einmalig schön ist die Landschaft entlang der nur wenig verbauten Ostseeküste.
Im Schutz der Wälder sind zahlreiche Moore und Sümpfe, aber auch Bodendenkmäler wie die beeindruckenden Großsteingräber im Everstorfer Forst erhalten geblieben. Der „Kopf-Hainbuchenwald Jassewitzer Busch“ und das Naturschutzgebiet „Brooker Wald“, Seeadlerhorste und vieles mehr werden von den Förster:innen vor Ort gehütet.
Die Forstleute in den sechs Revieren sind bemüht, die enge Beziehung der überwiegend ländlich wohnenden Bürger:innen zum Wald über das Brennholz, den Wildbraten, das Walderleben... zu pflegen. Das Forstamt lädt oft und ganz besonders gern Kinder und Schüler:innen mit waldpädagogischen Angeboten in den Wald ein.
Ein kurzweiliger Podcast mit unserem Forstamtsleiter Peter Rabe.
Er erzählt hier, wie das Konzept “Nachhaltigkeit” vor über 300 Jahren entstanden ist - und was die Fortwirtschaft heute tut, um den Menschen von morgen zu dienen.
Waldtouristische Empfehlungen
- An der Lübecker Bucht, zwischen Brook und Groß Schwansee liegt das Naturschutzgebiet Brooker Wald.
- Das Forstamt und die Waldschule. Hier habt ihr die Möglichkeit, euch umfassend zu allen Fragen, den Wald betreffend, zu informieren, frisches Wild(-bret) aus heimischen Wäldern oder Brennholz zu erwerben – oder die Angebote unseres Bildungsprogramms in der Waldschule zu nutzen.
- Der "Kopfhainbuchenwald Jassewitzer Busch"– zirka 250 Jahre alt sind diese Buchen. Zeugen einer längst nicht mehr praktizierten Waldbewirtschaftung. Zur Gewinnung von Stangen und Laubheu wurden diese Bäume lange Zeit von den Bauern "geköpft". Die vier Hektar wurden 2001 als erster Schutzwald M-Vs ausgewiesen.
- Großsteingräber im Everstorfer Forst: Unter den Bodendenkmälern bilden die Großsteingräber im Everstorfer Forst ein archäologisches Freilichtmuseum der besonderen Art, denn auf relativ engem Raum befinden sich hier – nördlich und südlich der B 105 – in der Nord- und Südgruppe allein 15 Großsteingräber. Diese Gräber wurden während der Jungsteinzeit (ca. 4.000 bis 2.000 vor unserer Zeit) von den hier im 3. Jahrtausend vor unserer Zeit ansässigen Bauern und Viehzüchtern der so genannten Trichterbecherkultur als Grabstätte für ihre Toten angelegt.
- Im Rupensdorfer Wald steht ein Gedenkstein für die hier in den Jahren 1788 bis 1931 tätigen Oberförster Wickede, Danckwarth, Hottelet, v. Linstow und Saueressig. Auf der rechten Stirnseite des Gedenksteins befindet sich die Inschrift „Heilige Hallen“.
- Am Wanderweg von Grevesmühlen nach Questin gelegen ist das ca. 6 ha große Damwildgatter. Es wurde 1973 errichtet und acht Stück Damwild von der Insel Rügen eingebürgert. In den folgenden Jahren wurde der Nachwuchs ausgewildert und somit der Grundstein für den heute freilebenden Damwildbestand im Börzower Wald gelegt.
- Der Pomertstein steht im Duvenester Wald und ist dem hier 1466 verstorbenen Hinrich Pomert gewidmet. Auf der Schauseite ist ein Kruzifix herausgearbeitet, unter dem zwei betende, männliche Gestalten knien. Links der Verstorbene mit Reisetasche, rechts vermutlich der in der Inschrift genannte Sohn. Die Inschrift lautet in der Übersetzung: „Im Jahre des Herrn 1466 am 17. August starb hier Hinrich Pomert während seiner Reise. Vorübergehende gedenkt seiner und seiner Hinterbliebenen. Ihm errichtete dies sein Sohn, Dekan in Hamburg. Seid eingedenkt, bitte ich, Ihrer Seelen.“
- Eibe Torisdorf: Diese Eibe steht an einem Waldstück südlich von Torisdorf und ist zirka 300 Jahre alt.
- Nordwestlich von Bad Kleinen, links- und rechtsseitig der B 106, befinden sich zahlreiche gut erhaltene Hügelgräber.
- Unweit der Straße Rehna-Gadebusch bei Holdorf befindet sich ebenfalls ein gut erhaltenes Großsteingrab.
- Der Frierich Franz Wanderweg führt entlang des Nordwestufers des Schweriner Sees vorbei am Schloss Wiligrad.
Holz und Jagd
Ob Selbstwerbung von Brennholz, Rohholz für Bauzwecke, Pfähle für Koppelumzäunungen, frische Weihnachtsbäume und Schmuckreisig – unsere Holzvermarktung gibt gerne Auskunft zu Preisen und Lieferkonditionen.
Unser Leistungsangebot umfasst auch: forstliche Betriebsarbeiten jeder Art, sowie für Maßnahmen anderer Behörden (z. B. der Straßenbau- und Naturschutzbehörden). Die Revierförster:innen erstellen gerne ein profilzugeschnittenes Leistungsangebot!
Freie Kapazitäten bei Begehungsscheinen, mögliche Einzeljagden sowie mögliche Teilnahme an Gesellschaftsjagden oder Zahlungsmodalitäten erfragt ihr bei unseren Sachbearbeiter:innen für Jagdwesen.
Frisches Wildbret aus heimischen Wäldern könnt ihr beim Forstamt erwerben.
Da Wild gesetzlichen Jagd- und Schonzeiten unterliegt, bieten wir es entsprechend saisonal an.
Mit den „Waldpädagogischen Bausteinen“ sollen Schülerinnen und Schüler der Grundschule ein besseres Bewusstsein für den Lebensraum Wald entwickeln. Hierfür haben wir mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Zusammenarbeit mit der Landesforst MV und Lehrkräften didaktische Bildungsbausteine ausgearbeitet.
Alle Inhalte richten sich nach dem Rahmenplan für Grundschulen in M-V. Sie lassen sich prima mit dem Lehrplan verbinden und sind kostenfrei. Die Materialien helfen euch bei der Gestaltung des Unterrichts sowie bei der Organisation von Projekttagen.
Die Bausteine gibt es als Sammelordner in wetterfester(!) Ausführung über die SDW M-V oder hier zum Download.