Waldschutzinformation: Fraßschäden an Kiefern im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns

Nr.04042023  | 04.04.2023  | WALD WB  | Waldbesitzer

Im September des letzten Jahres wurde in den Forstämtern Grabow und Kaliß der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern eine auffällig starke Kronenverlichtung in Kiefernwäldern beobachtet. Der Verursacher dieser Nadelverluste ist die „Kleine Grüne Kiefernbuschhornblattwespe“, deren Raupen die Nadeln befressen haben.

Überwacht wird das Vorkommen dieser Art in der Region schon seit 2021, wenn auch vorerst auf kleinerer Fläche. Die Ergebnisse deuteten für 2022 zunächst eine Entspannung der Situation an, da die Raupendichten dann doch gering blieben und die betroffenen Bäume sich regenerieren konnten. Mit dem neuerlichen Fraß im letzten Spätsommer haben sich die Verhältnisse nun aber umgekehrt, denn sowohl das Ausmaß der Fläche als auch das der Fraßintensität haben deutlich zugenommen. Betroffen sind mittlerweile mehrere tausend Hektar Wald, vornehmlich Kiefern aller Altersstufen. Über das Winterhalbjahr wurden daraufhin die Kontrollen intensiviert, um die weitere Populationsentwicklung zu beobachten. Momentan gehen die Waldschutzfachleute davon aus, dass sich nach dem Schlupf der Raupen das Fraßgeschehen in den kommenden Wochen ausweiten und verstärken wird. Eine Gefährdung ist für einige Kiefernbestände nicht auszuschließen. Zwar kann die Kiefer unter normalen Bedingungen einmaligen Kahlfraß überstehen, allerdings ist die Baumart auf den zumeist armen Standorten im Befallsgebiet nach mehreren trocken-warmen Vorjahren erheblich gestresst. Dies schmälert ihre Vitalität und ihr Erholungsvermögen, zugleich werden die Bäume anfälliger für Sekundärschädlinge. Das Intensivmonitoring zur Überwachung einer möglichen Massenvermehrung der Kleinen grünen Kiefernbuschhornblattwespe wird daher durch die Forstbehörde weiter fortgesetzt. Die Waldbesitzenden wurden über die Insektenkalamität informiert.