Waldgenerhaltung
Forstlichen Generhaltung
Die genetischen Potentiale unserer Waldbäume und -sträucher sind für die Entwicklung zukunftsfähiger und klimaangepasster Wälder sehr bedeutsam. Im Rahmen der Forstlichen Generhaltung sollen die genetische Vielfalt und die Nachhaltigkeit unserer Wälder bewahrt und genutzt werden, um eine möglichst umfassende Reaktionsfähigkeit der Waldgehölze (Baum- und heimische Straucharten) gegenüber biotischen und abiotischen Einflüssen zu gewährleisten und ihre Funktionsvielfalt zu erhalten.
Neben den waldbaulich bedeutsamen Baumarten werden gefährdete und gebietsheimische Gehölzarten besonders beachtet, geschützt und angemessen vermehrt.
Zur Erhaltung und Nutzung der Waldgenressourcen ist es notwendig, umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen zum Ausgangszustand durchzuführen, welche 1992 durch die Landesforst MV mit dem Projekt zur Erhaltung seltener Baum- und Straucharten in MV (SEBASTRA) begonnen wurden. Mit dem „Programm zur nachhaltigen Nutzung der Forstlichen Genressourcen“ besteht seit 2004 ein umfassendes Konzept im Landeswald.
Die genetischen Ressourcen der Waldgehölze repräsentieren einen wesentlichen Bestandteil der biologischen Vielfalt der Wälder. Im Wesentlichen werden die Aktivitäten zur Waldgenerhaltung in die naturnahe Waldbewirtschaftung integriert. Sie richten sich auf einheimische Gehölze und auf Baumarten, die unabhängig von ihrer Herkunft eine forstwirtschaftliche Bedeutung haben. Die Landesforst arbeitet seit 1992 an einem Programm zur Erfassung, Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der „Forstlichen Genressourcen“.
Regelmäßige Forschungsarbeiten innerhalb des Arbeitsbereiches leisten ihren Beitrag zur Erhöhung der innerartlichen Vielfalt, zur Feststellung der Herkunft und der Eigenschaften von waldbaulich relevanten Waldgehölzen sowie zur Steigerung der Holzerzeugung.
Außerdem können mittels wissenschaftlicher Methoden und Analysen die Populationen gebietsheimischer Waldgehölzarten evaluiert und optimale Erhaltungsmaßnahmen abgeleitet werden.
Arbeiten zu den Forstlichen Genressourcen werden in einer Bund-Laender-Arbeitsgruppe Forstliche Genressourcen und Saatgutrecht koordiniert.
Seit 1992 wird in der Landesforstverwaltung Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen des "Konzeptes zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung forstlicher Genressourcen in der Bundesrepublik Deutschland" an einem Landesprogramm zur Erfassung, Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Waldgenressourcen gearbeitet (Waldgenerhaltung).
Die bundesweite Initiative zu den Forstgenressourcen wurde 1985 als Folge der Diskussionen zu dem Waldsterben durch eine Entschließung des Bundesrates über „Maßnahmen zur Erhaltung der genetischen Vielfalt der Waldbaumarten“ sowie im gleichen Jahr durch Beschluss der Bundesregierung über die Fortschreibung des Aktionsprogramms „Rettet den Wald“ ausgelöst.
Vereinbarungen und Programme auf internationaler und europäischer Ebene haben die Bedeutung dieser Aufgabe wesentlich verstärkt. Die wichtigsten seien hier genannt:
- Erhaltung der genetischen Ressourcen des Waldes“ (Resolution Nr. 2, Straßburg) Initiativen der Ministerkonferenzen zum Schutz der Wälder in Europa (MCPFE, Helsinki-Prozess)
- „Übereinkommen über die biologische Vielfalt“ (CBD)Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (UNCED)
- „Europäisches Programm für Forstgenressourcen“ (EUFORGEN; Umsetzung Straßburg-Resolution) erarbeitet beim Internationalen Institut für Pflanzengenressourcen (IPGRI) in Zusammenarbeit mit der Welternährungsorganisation (FAO); koordiniert über Netzwerke bei Biodiverstiy International: www.bioversityinternational.org
Die internationalen Verpflichtungen zum Management der genetischen Ressourcen des Waldes werden insbesondere durch die Forst- und Naturschutzgesetzgebung sowie im Speziellen mit dem Gesetz zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt (BGBl. II, 93, S.171) in nationale Regelungen umgesetzt.
Die zur Erhaltung der Waldgenressourcen notwendigen Maßnahmen werden in einer zu diesem Zweck eingerichteten Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Forstliche Genressourcen und Forstsaatgutrecht“ koordiniert und abgestimmt.
Zur Umsetzung dieser Aufgabe werden alle Waldgehölze aus Sicht der Erhaltung der biologischen Vielfalt betrachtet. Ziel ist es, die Vielfalt der Gehölzarten des Waldes sowie die Vielfalt innerhalb dieser Baum- und Straucharten zu erhalten, für gefährdete Waldgehölze wieder lebensfähige Populationen herzustellen aber auch die genetischen Ressourcen der Waldbaumarten nachhaltig zu nutzen.
Mitte des Jahres 2003 wurde für die bis dahin in der Landesforst zur Waldgenerhaltung umgesetzten Maßnahmen eine Analyse durchgeführt. Auf deren Grundlage wurde ein Konzept mit dem Titel „Vorschläge zur weiteren Umsetzung des Programms zur Erfassung, Erhaltung, Vermehrung und nachhaltigen Nutzung der "Forstlichen Genressourcen" in M-V“, einschließlich Anlage, erarbeitet.
Als herausragendes Beispiel für die Arbeit mit diesem Papier seien die Untersuchungen zur Europäischen Schwarzpappel (Populus nigra L.) genannt.
Informationen zur Waldgenerhaltung
Bezeichnung | Format | Größe |
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Programm zur Waldgenerhaltung | 0,8 MB | |
Programm zur Waldgenerhaltung (Anlage) | 0,21 MB | |
Projekte zur Waldgenerhaltung bis 2010 | 0,14 MB |