Aufgaben des Waldes
Der Wald wirkt als Kohlenstoffspeicher dem Klimawandel entgegen…
… und ist als Lebensraum für rund 10.000 Tier- und Pflanzenarten ein Ort der biologischen Vielfalt. Wälder liefern den nachwachsenden Rohstoff Holz und erbringen noch viele weitere essentielle Ökosystemleistungen.
Mit seinen Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen muss die verantwortungsvolle und nachhaltige Waldbewirtschaftung dem Wald heute eine Fülle von Leistungen ermöglichen, die miteinander in Einklang stehen. Denn Wälder sind nicht nur ökologisch und ökonomisch von höchster Bedeutung, sondern auch ein maßgeblicher Faktor für den Klimaschutz.
Der Wald produziert enorm viel Sauerstoff
Bäume produzieren bei der Fotosynthese Sauerstoff – so viel ist klar. Was oft ungesagt bleibt: Ein Teil des Sauerstoffs wird nachts bei der Atmung vom Baum wieder verbraucht – dennoch produziert der Baum mehr Sauerstoff, als er selbst zum Leben benötigt. Laubwälder produzieren jedes Jahr ganze 15 Tonnen Sauerstoff pro Hektar, Nadelwälder kommen sogar auf 30 Tonnen pro Hektar und Jahr. Eine etwa 150 Jahre alte Buche produziert täglich 11.000 Liter Sauerstoff. Davon kann ein Mensch mehr als 13 Jahre lang atmen!
Alle Leistungen des Ökosystems Wald
Auf einen Blick
Der Wald ist Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Von allen Landlebensraumtypen beherbergt der Wald die meisten Arten. Rund 4.300 Pflanzen und Pilzarten und mehr als 6.700 Tierarten leben in unseren mitteleuropäischen Buchenwäldern. Zum Vergleich: In den tropischen Regenwäldern leben rund 200.000 Pflanzen und viele Millionen Tierarten!
Holz ist ein vielseitiger und CO2-neutraler Rohstoff, der bei einer nachhaltigen Nutzung unbegrenzt zur Verfügung steht. In Deutschland werden jedes Jahr ca. 60 Mio. Festmeter (Kubikmeter) eingeschlagen. Das ist weniger als nachwächst. Weitere Produkte des Waldes sind Beeren, Pilze, Kräuter und Wildfleisch, die aber wirtschaftlich nicht ins Gewicht fallen.
Der Wald wird von den Erholungssuchenden am stärksten als ursprüngliche Natur empfunden. Er bietet Ruhe, Entspannung und ein günstiges Erholungsklima. Die Waldluft ist nachweislich gesund, daher gehen viele Menschen “Waldbaden”. Aber auch für sportliche Aktivitäten wird der Wald in verstärktem Maß aufgesucht.
Bodenschutz
Wald verhindert den Bodenabtrag durch Wasser und Wind. Die starke Durchwurzelung des Waldbodens verhindert in Hanglagen Steinschlag und Bodenrutschungen. Alle Wälder in Steillagen erfüllen daher Bodenschutzfunktion.
Temperaturausgleich
Der Wald gleicht Temperaturschwankungen aus, erhöht die Luftfeuchtigkeit und steigert die Taubildung. Durch die geringere Sonneneinstrahlung und höhere Luftfeuchte im Wald, sind die Lufttemperaturen im Sommer dort meistens niedriger als im freien Land. Es können Unterschiede von 3° bis 6°C gegenüber dem Freiland und 4° bis 8°C gegenüber Städten eintreten. Große zusammenhängende Waldflächen in der Nähe von Städten bewirken infolge der Temperaturunterschiede einen ständigen Luftaustausch. Dadurch gelangt reine und qualitativ bessere Luft in die Stadt.
Immissionsschutz
Der Wald filtert (Fein-)Staub und Gase aus der Luft. Die Filterwirkung von Wäldern ist abhängig von der Blattoberfläche. So kann 1 Hektar (100 x 100 m) Fichtenwald 420 kg Schmutzpartikel ausfiltern; ein im Winter kahler Buchenwald gleicher Größe jedoch nur 240 kg Schmutzpartikel. Gase können hauptsächlich dann aufgenommen werden, wenn die Baumkronen feucht sind und sich die Gase im Regenwasser lösen können (Saurer Regen). Pro Hektar filtern unsere Wälder jährlich bis zu 50 Tonnen Ruß und Staub aus der Atmosphäre.
Wasserschutz + Grundwasserbildung
Wald leistet einen erheblichen Beitrag zum Wasserhaushalt. Der Waldboden speichert große Mengen von Wasser und verhindert dadurch den Oberflächenabfluss. Ist seine Speicherfähigkeit erschöpft, so fließt das Wasser, durch den Boden gefiltert, ab und erhöht das erfassbare Grundwasserangebot.
Ein Quadratmeter Waldboden speichert bis zu 200 Liter Wasser. Schmelz- und Regenwasser versickern langsam und werden durch die gute Filterleistung des Bodens zu sauberem Grundwasser, das zum Trinken meist nicht mehr aufbereitet werden muss. Das Wurzelgeflecht der Bäume hält den wertvollen Boden fest und leistet vor allem in Hanglagen einen wichtigen Beitrag zum Erosionsschutz.