Neu Pudagla

header-neu-pudagla

Forstamt Neu Pudagla

Eindrucksvoll urige Küstenwälder

Der Amtsbereich des Forstamtes Neu Pudagla umfasst den gesamten deutschen Teil der Insel Usedom.

Geformt wurde Usedom insbesondere durch das weichselspätglaziale Inlandeis – und durch Wind und Ostseewasser. Die Gletschervorstöße schufen zunächst die isolierten Inselkerne. Mittels Schwemmsand, zum Teil auch Moorbildungen, wurden die Inselkerne in den letzten 5000 Jahren miteinander verbunden und die Insel Usedom erhielt ihr heutiges Aussehen. Mit den Problemen der noch anhaltenden Küstenbewegungen sind die Forstleute Usedoms weiterhin konfrontiert.

Im Juni 2011 eröffnete die Usedomer Bäderbahn die Haltestelle "Neu Pudagla / Forstamt". Sie wird nach Sommerfahrplan im Halbstundentakt und nach Winterfahrplan im Stundentakt angefahren. Von ihr aus erreicht ihr Forstamt, Gesteinsgarten und Waldkabinett über einen barrierefreien Weg, in nur zirka fünf Minuten Fußmarsch (zirka 450 Meter).

Die Waldentwicklung hängt ganz entscheidend mit der geschichtlichen Entwicklung der Inselbevölkerung zusammen. Sicher auch durch die Insellage bedingt, lassen sich die Anfänge einer von Mönchen des Klosters Pudagla durchgeführten Waldwirtschaft bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts zurückverfolgen.
Im Zuge der Reformation fielen 1554 die klösterlichen Besitzungen an die Wolgaster Linie des vorpommerschen Herzoghauses, das um diese Zeit jagdliches und forstliches Personal einstellte. Die bisher fast 450 Jahre währende Forst- und Jagdverwaltung, erst im Dorf Pudagla, ab 1849 im Ortsteil Neu Pudagla des Seebades Ückeritz, verhinderte durch eine geregelte nachhaltige Forstwirtschaft die Holznot, wie sie im 17. und 18. Jahrhundert in anderen Gegenden Deutschlands weit verbreitet war. Größere Waldrodungen sind erst aus dem 19. Jahrhundert bekannt.
Trotzdem zählt die Insel Usedom mit einem Waldanteil von 25 Prozent und den Baumarten Kiefer (60%), Buche (12%) und Erle (7%) noch immer zu den waldreichen Gebieten Mecklenburg-Vorpommerns – deshalb kommt der touristischen Komponente des Waldes (zirka eine Million Urlauber:innen pro Jahr) eine erhebliche Bedeutung zu.

So ist auch die Geschichte des Forstamtes Neu Pudagla stark mit der Entwicklung des Tourismus verbunden. Den touristischen Grundstein legte 1824 Forstmeister Georg v. Bülow, der mit dem Bau des "Weißen Schlosses" im Wald des heutigen Seebads Heringsdorf der Inselbevölkerung eine völlig neue Erwerbsmöglichkeit erschloss und damit dem Leben auf Usedom eine andere Richtung gab. Selbst bei der Errichtung von Orten wie Karlshagen, Ahlbeck oder Kölpinsee war das Forstamt durch gezielte Waldverkäufe beteiligt. Die Namensgebung des Seebades Trassenheide ist sogar auf den ehemaligen Förster Trassen zurückzuführen.

Um näher an den preußischen Staatsforsten zu sein, wurde 1848/49 ein neues Forstamtsgebäude am „Herrenweg“, der damaligen Hauptverbindung zwischen dem alten Verwaltungszentrum Pudagla und Ückeritz, errichtet. In Anlehnung an den bisherigen Amtssitz wurde dieser als „Neu Pudagla“ bezeichnet. Das historische Gebäudeensemble, bestehend aus dem Amtsgebäude, einem Stall, einer Scheune und einem Backstubengebäude – das ist bis heute weitgehend erhalten geblieben. 

Von der Bundesstraße aus gelangt man über eine alte Kopfsteinpflasterstraße, die von einer malerischen Baumallee besäumt wird, zum Forstamt. Während der Bombenangriffe auf die Heeresversuchsanstalt Peenemünde arbeitete hier unter anderem Doktor Helmut Hölzer, der Erfinder des elektronischen Analog-Computers und spätere Direktor im NASA-Raumflugzentrum in Huntsville, Alabama (USA). Mit der Inschrift „Forschen Einzelner verändert das Leben Aller“ erinnert ein Gedenkstein an das Wirken des genialen Wissenschaftlers.

Wie schon 1889, 1911 und 1999, als das Forstamt Treffpunkt des Pommerschen oder Deutschen Forstvereins war, ist das Forstamt auch heute noch ein beliebter Anlaufpunkt für Fachleute aus dem In- und Ausland. So wurden hier in den zurückliegenden Jahren nicht nur Förster:innen und Interessierte aus allen Teilen der Bundesrepublik, sondern auch aus Polen, Schweden, Finnland, Norwegen, Estland, Österreich, Ungarn, den USA, der Schweiz und der Dominikanischen Republik begrüßt. Besondere Anziehungspunkte sind das historische Forstgebäude mit seiner Umgebung, der Usedomer Gesteinsgarten, das Waldkabinett und ein Bodenerlebnispfad.

Holz und Jagd

Ob Stamm- Brenn- oder Kaminholz, gerne geben wir euch Informationen über den aktuellen Holzmarkt, bieten euch unsere Unterstützung bei der Holzaushaltung oder auch bei der Holzvermarktung an. Preise und Lieferkonditionen erfragt ihr bei unserer Holzvermarktung.

Unser Leistungsangebot umfasst: Holzeinschlagsarbeiten, Aufforstungen, Zaunbau Kultur- und Jungwuchspflege einschließlich Schutzmaßnahmen und die Vermittlung von Ökokonto- und Kompensationsmaßnahmen.

Das Forstamt erstellt euch gerne ein profilzugeschnittenes Leistungsangebot!

In der Rubrik "Forstbehörde" findet ihr alles zum Thema Waldbesitzer:innenberatung oder Fördermittel.
Selbstverständlich beraten wir euch auch in einem persönlichen Gespräch.

Freie Kapazitäten bei Begehungsscheinen, mögliche Einzeljagden sowie Teilnahme an Gesellschaftsjagden oder Zahlungsmodalitäten erfragt ihr bei Sachbearbeiter:in für Jagd.

Unser Wildmarkt bietet euch Wildfleisch und -spezialitäten von Wild aus landeseigenen Wäldern.
Wildbret haben wir für euch komplett oder portioniert.

Waldtouristische Empfehlungen

für Waldbesucher

Findlinge im Usedomer Gesteinsgarten in Ückeritz

Usedomer Gesteinsgarten in Ückeritz

Die Findlinge sind Individualisten und von ihrem Ursprung her Fremde in unserer Landschaft. Eiszeitgletscher brachten sie aus Skandinavien und dem Grund der Ostsee auch nach Usedom.

Ihr Alter rechnet sich oft nach vielen hundert Millionen Jahren. Ob Erstarrungsgesteine, Sedimentgesteine oder Umwandlungsgesteine, kaum jemand kann sich dem Reiz dieser Geschiebe entziehen. Einst als Werkzeug, später als Straßenstein, heute als Gestaltungselement; jede Zeit hat ihre Sichtweise auf diese bemerkenswerten Naturelemente.

Eine überraschende Vielfalt von wissenschaftlich dokumentierten Gesteinsarten ließ den Usedomer Gesteinsgarten zu etwas ganz Besonderem in Deutschland werden.

Der älteste Stein ist etwa 2 Milliarden Jahre alt, der größte wiegt ca. 11,4 Tonnen.
Der Weg durch den „Usedomer Gesteinsgarten“ führt an zwei Insektenhotels und einem Schwalbenbaum mit Fledermauskästen vorbei. Im alten Obstgarten steht ein Pavillon und lädt zum Verweilen ein. Besonders malerisch wirkt der Usedomer Gesteinsgarten im Frühjahr, wenn die alten Bäume voller Blüten hängen und auf der Wiese unzählige Frühlingsblumen erblühen. Über eine Brücke geht es dann weiter in den Wald bis zum Forstvereinsstein. Anlässlich der Jahrestagungen des Pommerschen Forstvereins 1898 und 1911 in Neu Pudagla wurde dieser Gedenkstein errichtet und zeugt von der einstigen Bedeutung des Forstamtes im damaligen Pommern. Umsäumt ist der Forstvereinsstein von alten Riesenlebensbäumen.

Lage: auf der Insel Usedom, Gemeinde Seebad Ückeritz, am Forstamt Neu Pudagla    

Öffnungszeiten: ganzjährig und rund um die Uhr

Eintritt: frei

Ansprechpartner:

Forstamt Neu Pudagla
17459 Seebad Ückeritz
Tel.: 038375 / 2911-0
Fax.: 03994 / 235-409  
Mail: neupudagla@lfoa-mv.de

Spenden sind willkommen :

IBAN: DE87 1500 0000 0015 0015 30
Verwendungszweck: GB 09 Spende

Eine Spendenbescheinigung erhalten Sie vom Forstamt!

Anreise:
per Bahn: Im Juni 2011 eröffnete die UBB (Usedomer Bäderbahn) die Haltestelle "Neu Pudagla / Forstamt". Diese wird nach Sommerfahrplan im Halbstundentakt und nach Winterfahrplan im Stundentakt angefahren. Von ihr aus erreichen Sie Forstamt, Gesteinsgarten und Waldkabinett über einen barrierefreien Weg, in nur ca. 5 Minuten Fußmarsch (ca. 450m).
mit dem Auto: B 111 Parkplatz am Forstamt

Waldkabinett am Forstamt Neu Pudagla

Natur erleben ist unendlich spannend – im Waldkabinett findet ihr viele überraschende Sichtweisen auf den scheinbar so vertrauten Wald.
Zu Stein gewordene Hölzer zeigen in einzigartiger Weise die Entwicklung des Waldes über eine Zeitspanne von 400 Millionen Jahren als wichtigstes Ökosystem der Erde. Besonders eindrucksvoll ist die kürzlich auf Usedom gefundene Mooreiche. Lebensecht präparierte „Elf kleine Räuber“ schauen aus ihren Verstecken auf neugierige Besucher oder lauern auf Beute.
Männlich oder weiblich? – Interessantes gibt es über die Pilze, die Bewohner des Waldbodens und der Bäume, zu entdecken. Beim Vorstellen der Waldbäume werden nicht nur Blüten, Blätter und Früchte dargestellt, sondern auch die Ursachen der Holzmaserung erklärt.

Lage: auf der Insel Usedom, Gemeinde Seebad Ückeritz, am Forstamt Neu Pudagla    

Öffnungszeiten: 
Das Waldkabinett bleibt aufgrund von Bauarbeiten vorübergehend geschlossen.

Eintritt: frei

Ansprechpartner:

Forstamt Neu Pudagla
17459 Seebad Ückeritz
Tel.: 038375 / 2911-0
Fax.: 03994 / 235-409   
Mail: neupudagla@lfoa-mv.de

Spenden sind willkommen :

IBAN: DE87 1500 0000 0015 0015 30
Verwendungszweck: GB 09 Spende

Eine Spendenbescheinigung erhalten Sie vom Forstamt!

Anreise:
per Bahn: Im Juni 2011 eröffnete die UBB (Usedomer Bäderbahn) die Haltestelle "Neu Pudagla / Forstamt". Diese wird nach Sommerfahrplan im Halbstundentakt und nach Winterfahrplan im Stundentakt angefahren. Von ihr aus erreichen Sie Forstamt, Gesteinsgarten und Waldkabinett über einen barrierefreien Weg, in nur ca. 5 Minuten Fußmarsch (ca. 450m).
mit dem Auto: B 111 Parkplatz am Forstamt

Bodenerlebnispfad am Forstamt Neu Pudagla

Direkt am „Usedomer Gesteinsgarten“ beginnt am Waldeingang der Bodenerlebnispfad vorbei am Forstvereinsstein und der Waldbühne. Der Pfad bietet einen einstündigen Streifzug durch die Welt der Böden unter unseren Füßen (1,5 km)

Neben dem Waldlehrpfad am Forstamt informieren auch:

  • Der Naturlehrpfad Wockninsee, (am Bahnhof Seebad Ückeritz beginnend in östliche Richtung durch das NSG Wockninsee, einem teil verlandeten Strandsee mit Resten eines Hudewaldes, Beobachtungsturm und Schautafeln zum Campingplatz führend, zirka drei Kilometer lang),
  • Der Naturlehrpfad Mümmelkensee (am westlichen Ortsrand vom Seebad Bansin beginnend, entlang der Steilküste mit mehreren Aussichtspunkten über den „Langen Berg“ zum Naturschutzgebiet Mümmelkensee, einem ungestörten Hochmoor mit Restsee in einer abflusslosen Senke zirka sechs Kilometer lang mit Schautafeln, Nist- und Fledermauskästen),
  • Der Heringsdorfer Lehrwanderweg (an der Strandkorbfabrik Seebad Heringsdorf beginnender Rundweg durch den Kommunalforst mit Schautafeln über die heimische Kulturlandschaft, „Steinernem Tisch“ und alten Douglasien, etwa zwei Kilometer lang) und
  • Zwei Alleen mit den Bäumen des Jahres informieren über die jeweilige Baumart mit dazugehöriger Schautafel. Die eine liegt direkt am Radwanderweg zwischen Ahlbeck und Korswandt. Die andere befindet sich am Waldweg zwischen Neu Pudagla und Friedhof Ückeritz.

Waldgebiet des Jahres 2016 - Usedomer Küstenwald

Der Bund der Deutschen Forstleute (BDF) hat bekannt gegeben, dass der Usedomer Küstenwald der Wald des Jahres 2016 ist. Der Wald bedeckt rund 25 % der Insel. Für diese rund 12.000 ha Wald sind seit nahezu 300 Jahren die Förster zuständig. Der Forstmann Georg-Bernhard von Bülow war es, der 1818 durch die Parzellierung von 50 Morgen Wald den sprichwörtlichen Grundstein für die Errichtung der ersten Villen im Küstenstreifen legte. 1851 folgte die Zugangsgenehmigung zu den Stränden durch die königlich preußischen Forsten, wodurch erst die Entwicklung der Seebäder ermöglicht wurde.

Kontakt aufnehmen

Landesforstanstalt Mecklenburg‑Vorpommern
Forstamt Neu Pudagla
Neu Pudagla 2
17459 Seebad Ückeritz
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland
Telefon: 038375 / 2911 - 0
Telefax: 03994 / 235 - 409

Weitere interessante Themen

Unsere Waldprodukte

Waldprodukte

Wildblütenhonig Gin, Waldblütenhonig, Craft-Korn Alte Eiche, Wildsalz und viele weitere tolle Waldprodukte.

jetzt online bestellen

Unsere Waldläden

Waldladen

Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Natur, Qualität und Nachhaltigkeit all unserer Produkte sowie Regionalität und Lebensmittelhandwerk.

Mehr erfahren

Waldbrandschutz

Waldbrandschutz

Die aktuellen Waldbrandgefahrenstufen für M-V. Was wir tun und was ihr tun könnt, um Waldrände zu verhindern.

Mehr erfahren